Wer einmal eine gute Webseite entdeckt hat, möchte diese auch zukünftig wieder finden können. Weil man sich aber nicht alle Adressen merken kann, wurden bereits früh in der Entwicklung des Internets sogenannte Lesezeichen etabliert. Diese konnten im Browser gespeichert werden und dort jederzeit abgerufen werden. Der Nachteil: Dies funktionierte immer nur an einem Rechner. Eine Lösung bieten Social Bookmarks. Bei speziellen Diensten gibt es die Möglichkeit, seine Lesezeichen online zu speichern und von überall darauf zuzugreifen. Außerdem kann festgelegt werden, ob die Links öffentlich sichtbar sein sollen oder nur von einem persönlich eingesehen werden können.
Social Bookmarks und Trending Topics
Gleichzeitig haben viele Plattformen auch eine Bewertungsfunktion für die eingestellten Links eingeführt. Um interessante Inhalte zu finden, können die einzelnen Lesezeichen zudem auch mit Schlagworten versehen werden. Anders als bei Google werden die Links also nicht durch einen automatisierten Crawler erfasst und durch einen Algorithmus sortiert, sondern dies wird von der Community erledigt. Lesezeichen, die besonders viele gute Bewertungen erhalten, werden dann oftmals besonders gefeatured – etwa als Trending Topics. Inzwischen werden Inhalte aber zumeist eher über die sozialen Netzwerke geteilt, bewertet und kommentiert. Die Zahl der Plattformen für Social Bookmarks ist daher rückläufig – ebenso wie die Nutzerzahlen.
Social Bookmarks versus personalisierter Browser
Hinzu kommt eine weitere Entwicklung: Viele Browser – etwa Google Chrome – lassen es inzwischen zu, dass Nutzer ein eigenes Profil anlegen und dieses auch auf anderen Rechnern nutzen können. Durch einfaches einloggen erhält man dann auch Zugriff auf seine persönlichen Lesezeichen. Die grundsätzliche Problematik, aufgrund der sich die Social Bookmarks überhaupt erst etabliert haben, existiert so also gar nicht mehr. Stattdessen wurde ihre Rolle zum einen von den sozialen Netzwerken und zum anderen von den Browsern übernommen. Es gilt aber: Auch, wenn die Nutzerzahlen rückläufig sind, gibt es noch immer zahlreiche Nutzer, die Social Bookmarks zu schätzen wissen.
Social Bookmarks bei der Suchmaschinenoptimierung und Backlink-Aufbau
Google sortierte seine Suchergebnisse lange Zeit vor allem mithilfe des sogenannten PageRanks. Dieser berechnete sich im Wesentlichen aus den auf eine Seite führenden Links. Umgekehrt bedeutete dies: Durch Social Bookmarks ließen sich recht einfach Backlinks aufbauen, die wiederum zu einer höheren Platzierung bei Google führten und so für neue Leser sorgten. Es etablierten sich sogar Dienste, mit deren Hilfe, die Links auf den Plattformen automatisiert gesetzt werden konnten. Inzwischen nutzt Google aber einen deutlich ausgefeilteren Algorithmus, sodass mit Social Bookmarks das Ranking nur noch marginal beeinflusst werden kann.
Penguin Update
Mit dem Penguin Update von Google wurden Seiten, die besonders stark auf minderwertige Linkquellen setzen, bewusst ins Blickfeld genommen. Auch Social Bookmarks wurden dabei als minderwertige Links definiert. Dies bedeutet: Sie sollten im Linkmix nur auf natürliche Art und Weise auftauchen. Ist ihr Anteil hingegen zu hoch, kann dies zu einer Abstrafung für einzelne Seiten oder sogar die gesamte Domain führen. Aus der Sicht der Suchmaschinenoptimierung sind Social Bookmarks also mit Vorsicht zu genießen. Die Plattformen können aber durchaus genutzt werden, um direkt Leser für die eigene Seite zu gewinnen. Der Linkaufbau sollte hingegen in erster Linie auf anderen Quellen wie beispielsweise Branchenverzeichnisse, Magazine, Blogs, Presseportale etc. beruhen.
Video: Getting Traffic to Your Website – SEO With Manual Social Bookmarking
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